Sichel

Sichel
Si|chel ['zɪçl̩], die; -, -n:
Gerät mit halbkreisförmig gebogener Klinge zum Schneiden von Gras o. Ä.:
Korn mit der Sichel schneiden; über dem Haus stand die Sichel des Mondes (abnehmender oder zunehmender Mond in der Form der Klinge einer Sichel).

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Sị|chel 〈f. 21kleines Werkzeug mit gebogener Klinge zum Mähen [<mhd. sichel, ahd. sihhila, engl. sickle <nlat. secula „kleine Sichel“; zu lat. secare „schneiden, mähen“]

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Sị|chel, die; -, -n [mhd. sichel, ahd. sihhila, wohl < lat. secula = kleine Sichel, zu: secare, sezieren]:
Gerät zum Schneiden von Gras o. Ä., das aus einer halbkreisförmig gebogenen Metallklinge u. einem meist hölzernen Griff besteht:
Ü die S. des Mondes.

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Sichel
 
[althochdeutsch zihhila, wohl von lateinisch secula »kleine Sichel«],
 
 1) Botanik: Blütenstand.
 
 2) Landwirtschaft, Gartenbau: ein einfaches Gerät zum Abschneiden von Gras, Futterpflanzen, Getreide u. Ä., besteht aus einem kurzen Holzstiel und einer halbmondförmigen spitzen Stahlklinge.
 
Die ältesten Sicheln der Jungsteinzeit bestanden aus einem gebogenen oder geraden Griff aus Holz oder Knochen, deren Vorderteil durch Feuersteinklingen zur Schneide gestaltet wurde. Seit der mittleren Bronzezeit (um 1500 v. Chr.) wurden in Europa aus Bronze gegossene Sicheln mit Holzstiel verwendet. Ihr häufiges Vorkommen in Hortfunden lässt vermuten, dass sie auch als Zahlungsmittel dienten. Eiserne Sicheln wurden erst in der La-Tène-Zeit verwendet. Im vorgeschichtlichen China dienten Sicheln auch als Sakralgeräte. Die erste mechanisierte Sichel, eine zweirädrige Mähmaschine, stammt aus gallorömischer Zeit (1. Jahrhundert n. Chr.). Durch an einer waagerechten Leiste befestigte Zähne wurde das Getreide abgeschnitten; es fiel in einen Kasten. Die Maschine wurde von Maultieren oder Ochsen geschoben. - Zur Symbolik Hammer und Sichel.
 

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Sị|chel, die; -, -n [mhd. sichel, ahd. sihhila, wohl < lat. secula = kleine Sichel, zu: secare, ↑sezieren]: Gerät zum Schneiden von Gras o. Ä., das aus einer halbkreisförmig gebogenen Metallklinge u. einem meist hölzernen Griff besteht: Die Figuren ... schwenkten in ihren nervichten Fäusten Hämmer und Ambosse, -n und Harken (Reinig, Schiffe 94); Korn mit der S. schneiden; Ü Über dem Tempel die bleiche S. des Mondes (B. Vesper, Reise 335).

Universal-Lexikon. 2012.

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